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Betrieb

24/7 Fitnessstudio Konzept: So funktioniert der unbeaufsichtigte Betrieb

Alles über 24-Stunden-Fitnessstudios: Technik, Zutrittssysteme, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Der komplette Guide für Betreiber.

GymAccess Team28. November 20255 min Lesezeit
24/7 FitnessstudioZutrittskontrolleAutomatisierungSelf-Service

24/7 Fitnessstudios haben den Markt revolutioniert. Mitglieder können trainieren, wann immer sie wollen – ohne Öffnungszeiten, ohne Wartezeiten. Für Betreiber bedeutet das mehr Umsatz bei geringeren Personalkosten.

Doch wie funktioniert ein Studio ohne Personal? Welche Technik ist nötig? Und was musst du bei der Umsetzung beachten?

Warum 24/7? Die Vorteile im Überblick

Für Mitglieder

  • Maximale Flexibilität: Training vor der Arbeit um 5 Uhr oder nach der Nachtschicht um 3 Uhr
  • Weniger Wartezeiten: Nutzung zu Off-Peak-Zeiten
  • Kein Zeitdruck: Training ohne Blick auf die Öffnungszeiten

Für Betreiber

  • Geringere Personalkosten: Bis zu 60% Ersparnis möglich
  • Höhere Auslastung: Geräte werden rund um die Uhr genutzt
  • Wettbewerbsvorteil: Differenzierung gegenüber klassischen Studios
  • Skalierbarkeit: Einfache Expansion auf weitere Standorte

Studien zeigen: 15-25% der Trainingseinheiten in 24/7-Studios finden außerhalb der klassischen Öffnungszeiten (6-22 Uhr) statt. Das ist zusätzlicher Umsatz, den klassische Studios nicht abschöpfen können.

Die technische Basis: Zutrittssystem

Das Zutrittssystem ist das Herzstück jedes 24/7-Studios. Es muss zuverlässig, sicher und benutzerfreundlich sein.

Komponenten eines 24/7-Zutrittssystems

KomponenteFunktion
Außentür-LeserZutritt zum Gebäude per RFID
Drehkreuz/Speed GateKontrolle des Eingangsbereichs
SpindschlösserSicherung der Wertgegenstände
KamerasystemÜberwachung und Dokumentation
Notruf-SystemSicherheit bei Unfällen

RFID vs. App vs. PIN

Für die Authentifizierung gibt es verschiedene Optionen:

RFID-Armbänder (empfohlen)

  • Schnell und unkompliziert
  • Wasserfest – ideal fürs Training
  • Doppelfunktion: Zutritt + Spindschloss
  • Kann nicht vergessen werden (wird am Handgelenk getragen)

Smartphone-App

  • Modern und „keyless"
  • Erfordert Bluetooth/NFC am Leser
  • Akku-Abhängigkeit
  • Höhere Kosten für Infrastruktur

PIN-Code

  • Günstig in der Umsetzung
  • Sicherheitsrisiko (PIN kann weitergegeben werden)
  • Langsamer im Durchgang
ProduktRFID-Armbänder für 24/7 Studios

Robuste Silikonarmbänder mit integriertem MIFARE-Chip

Sicherheitskonzept: Die 5 Säulen

Ein durchdachtes Sicherheitskonzept ist für den unbetreuten Betrieb unverzichtbar.

1. Videoüberwachung

  • Mindestens 8-12 Kameras für ein mittelgroßes Studio
  • Aufzeichnung mit 30 Tagen Speicherung
  • Datenschutz beachten: Umkleiden sind tabu!
  • Hinweisschilder nach DSGVO

2. Zutrittskontrolle

  • Individueller Zutritt per RFID-Armband
  • Protokollierung aller Ein- und Ausgänge
  • Automatische Sperrung bei Zahlungsrückständen
  • Besucherlimits für Stoßzeiten optional

3. Notrufsystem

  • SOS-Knöpfe an mehreren Stellen im Studio
  • Direktverbindung zu Sicherheitsdienst oder Notruf
  • Automatische Alarmierung bei bestimmten Ereignissen

4. Brandschutz

  • Rauchmelder mit Aufschaltung
  • Automatische Türentriegelung bei Feueralarm
  • Beleuchtete Fluchtwege

5. Technischer Support

  • 24/7-Hotline für technische Probleme
  • Remote-Zugriff auf Zutrittssystem
  • Notfall-Schlüssel für Servicetechniker

Ohne professionelles Sicherheitskonzept riskierst du nicht nur Haftungsprobleme, sondern auch den Verlust des Versicherungsschutzes. Lass dich von einem Spezialisten beraten!

Wirtschaftlichkeit: Die Rechnung geht auf

Ein konkretes Rechenbeispiel für ein 400 m² Studio:

Klassisches Studio (Mo-Fr 6-22 Uhr, Sa-So 8-20 Uhr)

KostenpositionMonatlich
2 Vollzeit-Mitarbeiter8.000 €
1 Teilzeit-Mitarbeiter1.500 €
Personal gesamt9.500 €

24/7 Studio (unbetreuter Betrieb)

KostenpositionMonatlich
1 Teilzeit-Mitarbeiter (Reinigung, Admin)1.500 €
Remote-Monitoring Service400 €
Wartung Zutrittssystem200 €
Gesamt2.100 €

Ersparnis: 7.400 € pro Monat = 88.800 € pro Jahr

Diese Ersparnis finanziert das Zutrittssystem innerhalb von 2-3 Jahren.

Technik-Setup: Was du brauchst

Mindestausstattung

  1. Eingangssystem

    • RFID-Leser (außen, wetterfest)
    • Drehkreuz oder Speed Gate
    • Gegensprechanlage
  2. Schließfächer

    • Elektronische RFID-Schlösser
    • Mindestens 50% der Mitgliederanzahl
  3. Überwachung

    • IP-Kamerasystem
    • NVR mit ausreichend Speicher
    • Fernzugriff per App
  4. Notfall

    • SOS-Taster
    • Brandmeldeanlage
    • Notbeleuchtung
ProduktKomplette Zutrittssysteme

Von Drehkreuzen bis zu elektronischen Spindschlössern

Software-Integration

Dein Zutrittssystem sollte nahtlos mit der Studio-Software zusammenarbeiten:

Wichtige Schnittstellen

  • Mitgliederverwaltung: Automatische Aktivierung/Sperrung
  • Buchungssystem: Kurse und Personal-Training-Slots
  • Bezahlung: Lastschrift-Integration
  • App: Check-in-Status, Auslastungsanzeige

Gängige Software-Lösungen wie Magicline, eGym oder ClubDesk bieten entsprechende APIs.

Häufige Fragen

Q:Brauche ich für 24/7-Betrieb eine besondere Genehmigung?

A: In der Regel nicht, solange die baurechtlichen Anforderungen erfüllt sind. Prüfe aber die lokalen Vorschriften bezüglich Lärmschutz (besonders in Wohngebieten) und informiere deine Versicherung über das Betriebskonzept.

Q:Was passiert bei einem medizinischen Notfall nachts?

A: Moderne Zutrittssysteme protokollieren, wer im Studio ist. SOS-Taster alarmieren sofort einen Sicherheitsdienst, der wiederum den Rettungsdienst rufen kann. Defibrillator und Erste-Hilfe-Set sind Pflicht.

Q:Wie verhindere ich Missbrauch (Weitergabe von Zugangsdaten)?

A: RFID-Armbänder sind personengebunden und werden bei Verlust sofort gesperrt. Zusätzlich können Foto-Checks am Eingang eingerichtet werden. Die Protokollierung erkennt ungewöhnliche Nutzungsmuster.

Q:Welche Versicherungen brauche ich?

A: Betriebshaftpflicht, Inventarversicherung und eine spezielle Policefür den unbetreuten Betrieb. Manche Versicherer bieten spezielle Tarife für 24/7-Studios. Die Prämien sind oft nur 10-20% höher als für klassische Studios.

Fazit

Ein 24/7-Fitnessstudio ist mehr als nur „die Tür offen lassen". Es erfordert ein durchdachtes Konzept aus Zutrittskontrolle, Sicherheit und Software-Integration. Die Investition in professionelle Technik amortisiert sich aber schnell durch die eingesparten Personalkosten.

Der Schlüssel zum Erfolg: Wähle bewährte Komponenten, die miteinander kompatibel sind, und plane genug Zeit für Tests vor der Eröffnung ein.

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